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DE ~ Events ~ Podcast | 28. Oktober 2017 | 4
Ich hab mich mal wieder mit Vera Hohlfeld in Erfurt unterhalten. Hauptsächlich aus Anlaß des frisch erschienen Buches Mit Frauenpower durch Thüringen über 30 Jahre Thüringen-Rundfahrt bzw Lotto Thüringen Ladies Tour. Wir sprechen über die Geschichte der Rundfahrt und die unterschiedliche Perspektive als Teilnehmerin oder Organisatorin eines Rennens.
Besonders Stolz bin ich auf das maxx-solar-Lindig-Trikot, das ich am nächsten Tag gleich mal auf die Burg Gleichen ausgeführt habe:
Unter anderem sprechen wir auch über die unterschiedliche Situation im Radsport für Männerrennen und Frauenrennen. Und auch über die Dopingproblematik im Jedermannbereich.
Christoph meinte am 19. November 2017 um 22:45 Uhr:
Hallo Regine,
es gab so zwei Stellen, wo ich deutlich gemerkt habe, das sich für die „Wessis“ nach der Wende NICHTS geändert hat und für die Ossis ALLES… und das in einem Podcast im Jahr 2017. Krass, muss da noch mal nachdenken.
Daumen hoch für Vera Hohlfeld und Respekt vor Ihrem Einsatz, Ihrer Arbeit und Ihrem Erfolg! Würde mir auch oft wünschen, das Aktive mal die Seiten wechseln und Funktionäre/Organisatoren werden, um einfach nur den Aufwand dahinter zu merken.
Gruß
Christoph
Regine Heidorn meinte am 20. November 2017 um 5:59 Uhr:
Hi Christoph, Danke für Deinen Kommentar – ich wäre sehr neugierig, die genaueren Punkte zu erfahren, die Dich nachdenklich gemacht haben, falls Du sie hier teilen wollen würdest 🙂
Christoph meinte am 20. November 2017 um 17:02 Uhr:
Hallo Regine,
an einer Stelle warst Du Dir über die Jahreszahl unsicher, wann der Umschwung in der DDR loslegte. Das ist ein Zeitraum , der mir und den anderen ehemaligen DDR-Bürgern wohl ziemlich deutlich in Erinnerung bleiben wird. Schon der Sommer 89 mit den Demos und den Ausreisewellen machte die schwindende Macht deutlich, die sturzartig folgenden Ereignisse ebenso. Aber die waren vermutlich schon ab Helmstedt überhaupt nicht mehr wahrnehmbar. Oder in deutlich abgeschwächter Form.
Dann musste die Thüringen-Rundfahrt einige Jahre aussetzen, weil eben der Staat nicht mehr alles finanziert und gestellt hat. Sponsoren mussten erstmals gefunden werden und auch die Frage beantwortet werden, was die im Gegenzug bekommen. Neue Funktionäre/Organisatoren/Ehrenamtler mussten sich bereit erklären. Zudem waren nicht nur die Sportgeräte der Aktiven neu, sondern auch die gesamte Technik für die Veranstalter (Zeitmessung, Streckensicherung, Fahrzeuge, Funk/Telefone, etc. etc. vielleicht auch das Regelwerk bzw. die Qualifikation zu den Rennen). Und die Technik für die Veranstalter musste ja auch erstmal bezahlt/beschafft werden.
Kenne das aus einer anderen Sportart (Regattasegeln); aber in der Deutlichkeit ist mir das erst beim Hören des Podcast bewußt geworden. Deswegen fühlte sich das für mich so krass an. Zum Reflektieren war ich damals vielleicht zu jung…
Bin gespannt, wie sich die Sportart „Rennrad“ und anderes sportliches Radfahren weiter entwickelt, wenn sich der Einfluss des BDR reduziert und im Gegenzug die ganz kommerziellen Veranstaltungen (z.B. Velothon, Rapha-Rides) und die komplett über www/sozialen Medien organisierten und „strukturlosen“ Veranstaltungen (Pinkride oder CandyBGraveller) mehr Zulauf erhalten. Wird es aufgrund des demographischen Wandels in den Radsportvereinen weniger RTFs geben? Ich weiß es nicht…
Gruß
Christoph
Regine Heidorn meinte am 20. November 2017 um 17:14 Uhr:
Danke für Deine Gedanken, Christoph – ja, als Wessi steht es mir nicht zu, darüber Genaueres zu sagen, wann der Umschwung in der DDR losging. Manche aus dem Osten sagen, das war in den letzten Jahren schon klar, andere sagen, sie hätten nie damit gerechnet und letzten Endes kommen solche Änderungen ja nicht plötzlich aus dem Nichts. Für uns Wessis hat sich tatsächlich leider wenig geändert, einen kleinen Moment gab es Hoffnung, vor allem als das Bündnis90 zu den Grünen kam. Aber mit der Wiederwahl von Kohl war die Hoffnung dahin. Stattdessen habe ich mich geschämt für den Mist, der dann abgezogen wurde.
Bezüglich Rückzug des BDR mache ich mir am meisten Sorgen um Zunahme des Dopings im Jedermannbereich. Aber die ganzen „strukturlosen“ Events bringen sehr angenehme Abwechslung und mehr Auswahl, auch in Sachen Community 🙂 Wir haben wohl eine interessante Zeit vor uns bzw sind ja eigentlich schon mittendrin.